Seelig sind allein die Unwissenden (Spiel II)in Lyrik
«23/26» Lyrik
Mal was Lustiges. Frei nach J. W. Goethes „Erlkönig“.
Der Schlachter
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Bauer auf seinem Rind! Er hält den Bullen wohl an dem Horn, Er hält es fest, er beugt sich nach vorn.
Mien Hannibal, wat is, wat dir sticht? Siehst, Bauer, du den Fleischwagen nicht? Den Fleischwagen mit Schlinge und Kette? Öh… dat is bloß der Wagen vonne Anette.
Du blödes Viech, i waddi wat! Wenn i dir krich, mock i di platt! Mien Beil, dat hob i schnell bei de Hand Un n ganzes Arsenal anne Wand!
Mein Bauer, mein Bauer, und hörest du nicht, was der Schlachter mir lauthals verspricht? Nu bleib domma stehn, du meschuggenes Rind, Inne Blädder, da säuselt de Wind.
Mogst nimma still halten, dämliches Vieh? Wenne weiter so peest, bisse bald hie. Mien Lehrling, der mockt scho dat Messer scharf. Ich schneid di in Scheibchen, ganz nach Bedarf.
Mein Bauer, mein Bauer, und siehst du nicht dort Dem Schlachter sein Lehrling an finsterem Ort? Mien Rind, mien Rind, i seh dat genau: Dat sind bloß die ollen Eichen, so grau.
I mog di, i will nur deinen saftigen Nacken. Un wenn de och löpst, i werd di scho packen. Mein Bauer, mein Bauer, jetzt fasst er mich an! Der Schlachter hat mir Leids getan!
Dem Bauern grauset’s, steigt ab geschwind, Vor ihm lieget das ächzende Rind, Er zerrt es zum Hof mit Müh’ und Not, In seinen Händen das Rind war … tot.
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