Der Geist zerfällt zuerstin Lyrik
Mare mortuorum
Der See der Toten
Ein Spiegel, so glatt, doch stumpf und matt. Eine Kluft ohne Grund, in finsterer Stund.
Alles Licht verschwand, erst jetzt man ihn fand. Doch keiner ihn sucht, diesen Ort, der verflucht.
Aber, Ihr alle, seid gewarnt, wenn Ihr das Ende nahe ahnt, so werdet auch Ihr den Ort bald kennen. Hat Er Euch gefunden, so könnt Ihr nicht rennen.
Sehet! Zwei Sterne in finsterer Nacht, höret die Stimme, die heiser lacht. Und bevor Ihr nur wisst, was ist geschehen, werdet Ihr Ihn vor Euch sehen.
In dunkelster Kutte, mehr noch als die Schatten, wird Er den letzten Besuch Euch abstatten. Vielleicht wollt Ihr Euch wehren, Ihm entfliehen, doch Euer Körper wird Euch entliehen.
Er folgt Ihm hörig, Ihr selbst könnt nur sehen, mit Glück auch noch sprechen, klagen und flehen, aber alles ist schon vergebens, was Ihr auch tatet, Zeit Eures Lebens.
In den Augen des Fährmanns schimmert die Glut, der See, so scheint Euch, birgt Euer Blut, willenlos folgt Ihr Ihm in Sein Boot, das Ufer verliert sich … und Ihr seid tot.
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