Mutatio in somno [Der Wandel im Schlafe]in Lyrik
Miseria in fortuna
Unglück im Glück
Er senkt den Kopf und schließt die Lider, lässt die müden Augen ruh’n. Geht tief in sich und will beten, Vergebung suchen für sein Tun.
Er weiß, es waren Seinsgleichen – zwar Fremde, doch von Menschenblut – erbitten aber will er Gnade für den Verlust von andrem Gut.
Sein Stammesgott ist wohl zufrieden, daran kann kein Zweifel sein, doch die überstand’nen Schrecken prägten sich ihm zu gut ein.
Er windet sich wie unter Schmerzen, kneift die Augen fester zu. Dennoch, jene blutgen Bilder Lassen ihm noch keine Ruh’.
Den argen Lärm und all die Schreie, in die die Schlacht ihn hatt’ gehüllt, will nun sein Klagen überstimmen, denn sein Geist ist leiderfüllt.
Glücklich kann sein Volk sich schätzen, glücklich wäre wohl auch er, gewonnen ist der Kampf nun endlich, doch der Verlust, er lastet schwer.
Hundertfach war’n seine Feinde, hundertfach so auch sein Sieg. Doch eines Kameraden Leben war ihm noch tausendmal so lieb.
Sein Heer, das mag gewonnen haben, doch er selbst, er hat versagt, denn mit den Leichen seiner Feinde trägt er auch seinen Freund zu Grab.
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